Leistungskurs Musik 2003/05 am
Celtis-Gymnasium,
Schweinfurt
Zusammenfassung ausgewählter Inhalte
der Kursstunde am Donnerstag, den 16.10. 2003
von 7.55 bis 9.25 Uhr.
Protokollführerin: Verena Stöhlein www.musiklk.de/2003/05frankenreich.htm
Thema/Themen der Kursstunde:
Einführung
des Gregorianischen Chorals im Frankenreich
Odinarium missae
Ausgewählte Inhalte:
Die Einführung des Gregorianischen Chorals
im Frankenreich
Karl der Große hat die römischen
liturgischen Gesänge im Frankenreich eingeführt. Welche Schwierigkeiten dabei
auftraten, zeigen zwei Berichte. Der eine aus fränkischer Sicht von Notker von
St. Gallen, der andere aus der Sicht des römischen Diakons Johannes. Notker von
St. Gallen: Da die Kirchengesänge im Frankenreich sehr voneinander abwichen,
wollte Karl der Große durch erfahrene Geistliche eine Einheit auf diesem Gebiet
schaffen. Der Papst schickte daraufhin 12 Geistliche die den Gregorianischen
Choral richtig verbreiten sollten, doch weil diese aus Neid und Eifersucht die
Franken hassten, beschlossen sie, dass jeder so unterschiedlich und falsch wie
möglich unterrichten sollte. Als diese Sabotage aufgedeckt worden war und die
Übeltäter verbannt worden waren, wurden zwei begabte, fränkische Geistliche
nach Rom geschickt und studierten dort, ohne dass es jemand wusste, die
römischen liturgischen Gesänge. Die beiden kehrten schon nach kurzer Zeit
geschult ins Frankenreich zurück und die Einführung des Gregorianischen
Chorals wurde vollendet. Im Unterschied zu Notkers Bericht behauptet der Diakon
Johannes, dass nicht die zwölf römischen Kantoren schuld an den Abweichungen
des Gesangs im Frankenreich schuld sind, sondern dass die Franken selbst den
Kirchengesang entstellt haben. Er beschreibt es folgendermaßen: "Mit ihrem
älperischen Körperbau und ihren wie Donnerschall ertönenden Stimmen, die die
Süßigkeit des übernommenen Gesangs nicht wiederzugeben vermögen, mit ihren
barbarischen Säufergurgeln bringen sie, indem sie mit allerlei
Kunstfertigkeiten jenen Gesang hervorzubringen suchen, ein Getöse zustande, als
rolle ein Lastwagen einen Berg hinunter. Auf die Zuhörer wirkt ihr Gesang
verwirrend und betäubend statt erbauend."
Arbeitsblatt:
Missa Tempore Paschali (lux et origio)
(Kurzzusammenfassung)
Kyrie: hypomixolydisch, 1. Abschnitt wird zweimal wiederholt
(Wiederholungszeichen: bis oder iij), 3. und 4. Abschnitt stimmen
überein, bis auf drei zusätzliche Noten am Anfang des 4. Anschnitts
Gloria: transponiert, überwiegend syllabisch
Credo: als textreicher Abschnitt überwiegend syllabisch, im Liber usualis
separat notiert
Sanctus: immer dreimaliger Sanctus-Ruf, Osanna, Benedictus, Osanna
Agnus Dei: hypophrygisch transponiert notiert mit Finalis=h und Tenor=d, drei
Abschnitte mit übereinstimmender Melodie trotz Textänderung miserere nobis
> dona nobis pacem
CDs, Materialien, Bemerkungen:
Quelle für die Zitate: Funkkolleg Musikgeschichte