Leistungskurs Musik
2000/02 am Celtis-Gymnasium, SchweinfurtThema/Themen:
Sequenz (verschiedene Formen, geschichtliche Veränderung)
Requiem (Bedeutung im Mittelalter und in der Figuralmusik)
Ausbreitung der Gregorianik im Frankenreich unter Karl dem Großen
Besprechung des Agnus dei aus dem Ordinarium
Werke:
Hector Berlioz: Symphonie fantastique (Beispiel für Zitat von Dies irae)
Requiem von Mozart, Verdi, Brahms
Agnus dei aus dem Ordinarium
Inhalte:
Sequenz:
Drei Grundtypen: klassische Sequenz (ab 850, Notker Balbulus)
Reimsequenz (12. Jh., erstmals Komponisten genannt)
Strophensequenz (13. Jh., Weiterentwicklung der Reimsequenz)
durch große Beliebtheit ca. 5000 Sequenzen
Beim Tridentiner Konzil (16. Jh.): Beschränkung auf vier offizielle Sequenzen:
Victimae paschali laudes (Ostern), Veni sancte spiritus (Pfingsten), Lauda sion
(Fronleichnam), Dies irae (Totenmesse, später oft zitiert, z.B. Hector Berlioz)
1727 Hinzufügung einer 5. Sequenz: Stabat mater (Fest der sieben Schmerzen)
Sequenz "Dies irae" aus dem Requiem (Totenmesse):
Strophensequenz mit sprachrhythmischem Grundmuster; Gliederung: aabbcc aabbcc aabbcd
Name Requiem vom ersten Wort des Introitus, kein Gloria und Credo im Ordinarium
ab Renaissance: mehrstimmige Vertonung des feststehenden Textes aus dem Mittelalter
Hörbeispiele: Mozart (Requiem als letztes unvollendetes Werk, von Süssmayr
fertiggestellt, Legendenbildung), Verdi (bombastisches Dies irae), Brahms (Ausnahme, weil
selbst zusammengestellter, deutscher Bibeltext)
Ausbreitung der Gregorianik im Frankenreich:
Karl der Große um Choralpflege bemüht (Einführung ins Frankenreich), Berichte Notkers
und des Diakons Johannes sprechen von fehlerhafter Überlieferung: bei Notker durch
"Sabotage" der römischen Lehrer, bei Johannes wegen der "barbarischen
Säufergurgeln" der Franken. Metz wird zum Zentrum der authentischen Singweise.
Analyse:
Agnus dei aus dem Ordinarium. Beziehung zwischen Mensch und Gott (musikalisch ähnlich
behandelt), Melodische Beziehungen bei Dei, nobis, pacem (geschlossenes
"Dreieck"), Hervorhebung durch Melisma (aufwärts: Gebetsgebärde, abwärts:
Verneigung)
Materialien:
dtv-atlas S. 184, 190, Funkkolleg Musikgeschichte Studienbegleitbrief 2