Leistungskurs Musik 2000/02           am           Celtis-Gymnasium, Schweinfurt
Kurzprotokoll
der Kursstunde am Donnerstag, den 12.10.2000 von 11.25 bis 12.55 Uhr.
Protokollführerin: Lucia Hornung        www.musiklk.de/06requiem.htm

Thema/Themen:

Sequenz (verschiedene Formen, geschichtliche Veränderung)
Requiem (Bedeutung im Mittelalter und in der Figuralmusik)
Ausbreitung der Gregorianik im Frankenreich unter Karl dem Großen
Besprechung des Agnus dei aus dem Ordinarium

Werke:

Hector Berlioz: Symphonie fantastique (Beispiel für Zitat von Dies irae)
Requiem von Mozart, Verdi, Brahms
Agnus dei aus dem Ordinarium

Inhalte:

Sequenz:
Drei Grundtypen: klassische Sequenz (ab 850, Notker Balbulus)
Reimsequenz (12. Jh., erstmals Komponisten genannt)
Strophensequenz (13. Jh., Weiterentwicklung der Reimsequenz)
durch große Beliebtheit ca. 5000 Sequenzen
Beim Tridentiner Konzil (16. Jh.): Beschränkung auf vier offizielle Sequenzen:
Victimae paschali laudes (Ostern), Veni sancte spiritus (Pfingsten), Lauda sion (Fronleichnam), Dies irae (Totenmesse, später oft zitiert, z.B. Hector Berlioz)
1727 Hinzufügung einer 5. Sequenz: Stabat mater (Fest der sieben Schmerzen)

Sequenz "Dies irae" aus dem Requiem (Totenmesse):
Strophensequenz mit sprachrhythmischem Grundmuster; Gliederung: aabbcc aabbcc aabbcd
Name Requiem vom ersten Wort des Introitus, kein Gloria und Credo im Ordinarium
ab Renaissance: mehrstimmige Vertonung des feststehenden Textes aus dem Mittelalter
Hörbeispiele: Mozart (Requiem als letztes unvollendetes Werk, von Süssmayr fertiggestellt, Legendenbildung), Verdi (bombastisches Dies irae), Brahms (Ausnahme, weil selbst zusammengestellter, deutscher Bibeltext)

Ausbreitung der Gregorianik im Frankenreich:
Karl der Große um Choralpflege bemüht (Einführung ins Frankenreich), Berichte Notkers und des Diakons Johannes sprechen von fehlerhafter Überlieferung: bei Notker durch "Sabotage" der römischen Lehrer, bei Johannes wegen der "barbarischen Säufergurgeln" der Franken. Metz wird zum Zentrum der authentischen Singweise.

Analyse:
Agnus dei aus dem Ordinarium. Beziehung zwischen Mensch und Gott (musikalisch ähnlich behandelt), Melodische Beziehungen bei Dei, nobis, pacem (geschlossenes "Dreieck"), Hervorhebung durch Melisma (aufwärts: Gebetsgebärde, abwärts: Verneigung)

Materialien:

dtv-atlas S. 184, 190, Funkkolleg Musikgeschichte Studienbegleitbrief 2

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